Schweizer Zoll 2024: Der Schmuggel von Fleischwaren hält an


Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG

News von BAZG

11.03.2025, Bern - Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) verzeichnete 2024 stabile Einnahmen von insgesamt rund 23,7 Milliarden Franken. Während die Zahlen im Bereich der irregulären Migration deutlich tiefer sind als im Vorjahr, wurden markant mehr Einfuhren im Handelswarenverkehr sowie auch mehr Sicherstellungen von Betäubungsmitteln verzeichnet. Auffällig sind zudem die anhaltend hohen Zahlen im Bereich des Fleischschmuggels.

Das BAZG hat 2024 im Rahmen von verschiedenen Strafverfahren rund 208 Tonnen geschmuggeltes Fleisch ermittelt. Dieses Fleisch wurde grösstenteils gewerbsmässig in die Schweiz geschmuggelt, also organisiert und koordiniert. Dabei wird versucht, im Ausland günstig produzierte Fleischwaren ohne Entrichtung der anfallenden Zölle und Einfuhrsteuern in die Schweiz zu transportieren und vor Ort zu Schweizer Preisen zu verkaufen. Der Schmuggel erfolgt häufig in kleineren Sendungen, die mit Privatfahrzeugen oder kleinen Lieferwagen in die Schweiz gebracht werden – teilweise auch ungekühlt.

Die Bekämpfung von Fleischschmuggel ist also nicht nur wirtschaftlich relevant, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen wichtig. Als Strafverfolgungsbehörde des Bundes konnte das BAZG nachweisen, dass über die letzten drei Jahre (2023: 263 Tonnen / 2022: 120 Tonnen) insgesamt mehr als 500 Tonnen Fleisch in die Schweiz geschmuggelt worden sind. Fleischschmuggel wird vom BAZG konsequent verfolgt, schwere Delikte können mit hohen Bussen und Freiheitsstrafen bestraft werden und bei ausländischer Täterschaft Landesverweise zur Folge haben.

Stabil gebliebene Einnahmen

Im Jahr 2024 hat das BAZG rund 23,7 Milliarden Franken eingenommen, das entspricht in etwa den Einnahmen aus dem Vorjahr (2023: 23,6 Milliarden Franken). Mit diesen Einnahmen aus verschiedenen Steuern und Abgaben, darunter etwa der Mehrwertsteuer und der Mineralölsteuer, trägt das BAZG zu rund einem Drittel der gesamten Bundeseinnahmen bei.

Weitere Zunahme bei den Einfuhren im Handelswarenverkehr

Im Handelswarenverkehr hat das BAZG im Jahr 2024 insgesamt 72 Millionen Zollanmeldungen erfasst, also über 18 Prozent mehr als im Vorjahr (2023: 60,7 Millionen). Diese erneut markante Zunahme resultiert wiederum vor allem aus einer Steigerung von fast 23 Prozent bei den Einfuhren (2024: 58,2 Millionen / 2023: 47,3 Millionen) und ist auf den anhaltenden Boom im Online-Handel mit deutlich mehr Einzellieferungen für Private zurückzuführen. Diese Entwicklung zeigt sich auch anhand der gestiegenen Feststellungen von Sendungen mit gefälschten Markenartikeln im Handelswarenverkehr (2024: 8'318 / 2023: 7'811).

Mehr Betäubungsmittel, aber weniger Medikamente und Dopingmittel

Im Bereich der Betäubungsmittel hat das BAZG deutlich mehr Aufgriffe als im Vorjahr verzeichnet: So hat sich die sichergestellte Menge an Marihuana vervielfacht (2024: 1'104 Kilo / 2023: 243 Kilo). Auch wurde deutlich mehr Kokain sichergestellt (2024: 272 Kilo / 2023: 110 Kilo). Die drittgrösste Menge betrifft die Designerdrogen, darunter insbesondere Ketamin und synthetische Cannabinoide (2024: 175 Kilo / 2023: 84 Kilo). Und schliesslich haben auch die sichergestellten Mengen an Amphetamin und Methamphetamin (2024: 44 Kilo / 2023: 9 Kilo) sowie Heroin (2024: 12 Kilo / 2023: 7 Kilo) zugenommen.

In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic stellt das BAZG zudem illegale Arzneimittel sicher. Die 5’668 sichergestellten Sendungen liegen unter der Anzahl des Vorjahres (6’659 Sendungen). Rund die Hälfte der beschlagnahmten Medikamente gelangten über Drehscheiben in Ost- und Westeuropa in die Schweiz, etwa ein Viertel direkt aus Indien. Auch bei den Dopingmitteln wurden weniger Sendungen angehalten als noch im Vorjahr (2024: 1’087 Sendungen / 2023: 1’422 Sendungen).

Steigende Nutzung bei digitalisierten Dienstleistungen

Im Bereich der digitalen Dienstleistungsangebote sind Nachfrage und Nutzung erneut stark gestiegen: Bei «QuickZoll», der Verzollungs-App für Private, wurden mehr Anmeldungen (2024: 83'970 / 2023: 68’675) und mehr Umsatz (2024: 8,5 Millionen Franken / 2023: 6,5 Millionen Franken) verzeichnet. Bei «Activ», der Handelswaren-App für Speditions- und Transportunternehmen, wurden mehr Aktivierungen von Zollanmeldungen (2024: 421'616 / 2023: 361’644) registriert.

Auch die im Sommer 2023 lancierte E-Vignette hat sich bereits erfolgreich etabliert: Im ersten vollständigen Jahrgang 2024 wurden insgesamt rund 3,8 Millionen E-Vignetten verkauft, was rund 35 Prozent aller verkauften Autobahnvignetten entspricht.

Tiefere Zahlen im Bereich der irregulären Migration

Das BAZG hat im Jahr 2024 insgesamt 29’459 Fälle von rechtswidrigen Aufenthalten festgestellt. Das sind deutlich weniger Fälle als im Vorjahr (2023: 50’185). Die meisten irregulären Migrantinnen und Migranten waren Personen mit syrischer Staatsangehörigkeit (7’464), gefolgt von Personen mit afghanischer (4’123) und türkischer (4’091) Staatsangehörigkeit. In 280 Fällen hatte das BAZG der jeweils zuständigen Behörde einen Verdacht auf Schleppertätigkeiten gemeldet (2023: 388). Weiter konnten 4’765 Personen an ausländische Behörden übergeben werden (2023: 7’614).


Medienkontakt:
Mediendienst Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG
Tel. +41 58 462 67 43
medien@bazg.admin.ch

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Über Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG:
Die Schweiz erwirtschaftet jeden zweiten Franken im Ausland. Dies kann sie nur, wenn der grenzüberschreitende Waren- und Personenverkehr reibungslos läuft. Mit unseren Dienstleistungen wollen wir Ihren Grenzübertritt möglichst erleichtern.

Gleichzeitig kontrollieren wir aber auch, ob dabei die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Dies im Interesse des Wirtschaftsstandortes Schweiz und für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.

Ausserdem erheben wir eine Reihe von Verbrauchssteuern wie Mehrwert-, Mineralöl- oder Tabaksteuer. Darüber hinaus sind wir für die Kontrolle von Edelmetallen, die Herausgabe der Autobahnvignette, die Erhebung der LSVA und für weitere Aufgaben zuständig.

Das Grenzwachtkorps (GWK) ist der uniformierte und bewaffnete Teil der EZV. Als grösstes nationales ziviles Sicherheitsorgan der Schweiz nimmt das GWK neben den Zolldienstleistungen und der Zollpolizei (Schmuggelbekämpfung) eine vielfältige Palette von Aufgaben wahr. Dazu zählen u. a.: Personen-, Fahrzeug- und Sachfahndung, Bekämpfung von Betäubungsmittelschmuggel und Dokumentenfälschungen, fremdenpolizeiliche und verkehrspolizeiliche Aufgaben.

Quelle: BAZG

Quellen:
Aktuellenews    HELP.ch


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