TCS Winterreifentest 2024: von vier Modellen wird abgeraten
News von Touring Club Suisse (TCS)
24.09.2024, Vernier/Ostermundigen (ots) - Mit bis zu sieben Meter Unterschied an Bremsweg hat sich im aktuellen
Winterreifentest des Touring Club Schweiz ein guter von einem schlechteren Reifen unterschieden. Der
Test zeigt, welche Marken gut abgeschnitten haben und wie asiatische Reifen tendenziell eine
schwächere Performance haben. Einige Anbieter aus China wurden erstmals getestet. Aufgefallen
dabei ist ein besonders schwerer Reifen mit über zwölf Kilogramm.
Winterreifen sind speziell dafür entwickelt, den Herausforderungen von Schnee, Eis und niedrigen Temperaturen zu trotzen. Sie bieten eine bessere Traktion sowie kürzere Bremswege und tragen damit massgeblich zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden auf winterlichen Strassen bei.
Dieses Jahr testete die Abteilung Test & Technik des Touring Club Schweiz 28 Winterreifen in der Dimension 205/55 R16 91H und 215/55 R17 98V. Bewertet wurden die Produkte in 19 verschiedenen Testkriterien, gegliedert in den Hauptbereichen "Fahrsicherheit" und "Umweltbilanz".
Dimension 205/55 R16 91H: empfehlenswerte und mangelhafte Reifen
Die Dimension 205/55 R16 91H ist die meistverkauften Winterreifendimension für Fahrzeuge der unteren Mittelklasse, wie etwa VW Golf oder Caddy, Audi A3, Citroen C3 oder C4 Cactus, Hyundai i30 oder Ioniq, Renault Mégane oder Scénic, Skoda Octavia oder Ford C-Max.
Die Top Drei der zwölf getesteten Reifen und damit "sehr empfehlenswert" sind die Reifen von Continental "WinterContact TS 870", Goodyear "UltraGrip Performance 3" und Michelin "Alpin 6". Je vier weitere Modelle schneiden mit "empfehlenswert" respektive mit "bedingt empfehlenswert" ab.
Der chinesische Winrun "Winter-max A1 WR22" zeigt im Test auf nasser wie trockener Fahrbahn einen markant längeren Bremsweg. Seine Leistung bezogen auf das Testfeld muss als mangelhaft eingestuft werden, so dass der TCS von diesem Produkt abrät.
Dimension 215/55 R17 98V mit schwerstem Reifen im Test
Die Reifen der Dimension 215/55 R17 98V ist die meistverkauften Winterreifendimension für SUV der unteren Mittelklasse und eignen sich etwa für Audi Q2, VW T-Roc, Passat oder Caddy, DS Automobiles DS4, Hyundai Kona, Ford C-Max oder Fokus, Skoda Karoq oder Superb, oder Toyota Avensis oder Verso.
Angeführt mit "sehr empfehlenswert" wird die Tabelle von den Modellen Goodyear "Ultragrip Performance 3" und Dunlop "Winter Sport 5". Sie haben sowohl bei der Fahrsicherheit wie auch bei der Umweltbilanz gute Noten. Der Vredestein "Wintrac Pro" kann die leichten Schwächen in der Umweltbilanz mit einer guten Fahrsicherheit wett machen und erhält deshalb auch die Kategorie "sehr empfehlenswert". Im Mittelfeld des Tests bewegen sich zehn weitere Modelle, sieben mit "empfehlenswert" sowie drei mit "bedingt empfehlenswert".
Schlusslicht bilden die Modelle Triangle "Winterx TW401", Kenda "Wintergen 2 KR501" sowie der Davanti "Wintoura +" aufgrund ihrer Schwächen bei der Fahrsicherheit, wobei insbesondere die Leistung von Triangle und Davanti auf nasser Fahrbahn sehr schwach ist. Sie werden vom TCS als "nicht empfehlenswert" eingestuft.
Ein wichtiger Faktor für die Nachhaltigkeit ist das Gewicht eines Reifen. So überraschte der chinesischen Kenda "Wintergen 2 KR501" mit 12,4 Kilogramm und damit schwersten Reifen in dieser Testdimension. "Hier befinden wir uns in einem aussergewöhnlich hohen Bereich", kommentiert TCS-Reifenexperte Reto Blättler. "Mit so einem schweren Reifen ist der Kraftstoffverbrauch höher und der Fahrkomfort schlechter. Zudem kann man ihn bezüglich Entsorgung oder Recycling nicht als nachhaltig einstufen." Bezogen auf einen ganzen Satz handelt es sich um 49,6 Kilogramm, was bis zu über 14 Kilogramm Unterschied zu einem anderen Modell betragen kann.
Die Testfaktoren
Bei der "Fahrsicherheit" lag der Fokus neben der Trocken- und Nassperformance auf den Eigenschaften auf winterlicher Fahrbahn. Hierzu wurden die Reifen auf Schnee- und Eisfahrbahn bewertet. Zum Thema "Umweltbilanz" wurde die Fahrleistung, der Abrieb, die Effizienz, das Geräusch und die Nachhaltigkeit beurteilt. Daraus resultieren auch für diese Saison wieder umfassende und unabhängige Testergebnisse. Als Testfahrzeuge dienten ein VW Golf 8 und ein VW T-Roc.
TCS Tipps und Hinweise rund um die Reifenwahl
- Der TCS empfiehlt den Kauf von Reifen, die im Testfazit mindestens mit "empfehlenswert" abgeschlossen haben.
- Winterreifen sind nicht nur für schneebedeckte Strassen gedacht. Sie verfügen über eine andere Gummimischung und Profilgestaltung als Sommerreifen. Dies performt mehr Grip auf kalter und nasser Fahrbahn.
- Winterreifen sollten noch ein Restprofil von mindestens 4 Millimetern aufweisen. Dies ist mit dem "Zweifränkler-Test" überprüfbar: Verschwindet der Sockel der Helvetia im Profil, hat der Reifen noch genug Profil.
- Moderne Sicherheitsassistenten können ein gutes Reifenprofil nicht ersetzen.
- Ganz gleich ob Front-, Heck- oder Allradantrieb: Der Reifen macht den Unterschied.
Pressekontakt:
Vanessa
Flack
Mediensprecherin TCS
Tel. 058 827 34 41
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Über Touring Club Suisse (TCS):
Alle 70 Sekunden erfolgt eine Hilfeleistung. 200 Patrouilleure sind jährlich mit etwa 359'000 Einsätzen auf Schweizer Strassen unterwegs und ermöglichen in mehr als 80 % der Fälle eine sofortige Weiterfahrt. Die ETI-Zentrale organisiert jährlich etwa 57'000 Hilfeleistungen, darunter 3200 medizinische Abklärungen und über 1200 Repatriierungen. Die TCS Swiss Ambulance Rescue ist der grösste private Akteur für Rettungsdienst und Krankentransport in der Schweiz mit 50 Fahrzeugen, 17 Logistikbasen und über 35'000 Einsätzen pro Jahr. Die Rechtsschutz-Büros bearbeiten 42'000 Fälle und geben rund 10’000 Rechtsauskünfte. Seit 1908 setzt sich der TCS für die Verkehrssicherheit in der Schweiz ein, indem er Lehrmittel, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen entwickelt, Mobilitätsinfrastrukturen testet und Behörden berät.
Der TCS verteilt jedes Jahr rund 110'000 Leuchtgürtel und 90'000 Leuchtwesten an Kinder, damit auch ihre Mobilität sicher ist. 42’000 Teilnehmende zur Aus- und Weiterbildung zählen die Fahrzentren in allen Kategorien von Fahrzeugen jährlich. Mit 33 Plätzen und rund 950'000 Logiernächten ist der TCS der grösste Campinganbieter der Schweiz. Die Mobilitätsakademie des TCS beforscht und gestaltet die Transformationen im Verkehr, wie die vertikale Mobilität der Drohnen oder die geteilte Mobilität, etwa mit den 400 elektrischen Lastenvelos «carvelo» und 40’000 Nutzenden. Der TCS ist Mitunterzeichner der Roadmap Elektromobilität 2025.
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