E-Auto-Besitzer bezahlen bis 22 Prozent tiefere Prämien - Verbrenner-Fahrer im Nachteil
News von Comparis.ch AG
05.03.2024, Zürich – Der Anteil an rein batterieelektrischen Autos auf Schweizer Strassen steigt weiter und kletterte 2023 bei
den Neuzulassungen auf knapp ein Fünftel. Interessant sind die reinen Stromer nicht nur wegen der
hohen Energieeffizienz, sondern auch wegen tieferer Versicherungsprämien. Bei einer Analyse von
Comparis erwiesen sich die Prämien bei E-Autos bis zu 22 Prozent günstiger als die für vergleichbare
Verbrenner.
Das Wachstum der Elektromobilität setzt sich in der Schweiz fort. Von den im letzten Jahr knapp 256’000* neu zugelassenen Personenwagen war bereits rund ein Fünftel (21 Prozent) rein batterieelektrisch betrieben. Elektromobilität ist nicht nur aufgrund der Energieeffizienz interessant, sondern auch wegen der Versicherungsprämien. Bei einer Analyse des Online- Vergleichsportals comparis.ch erwiesen sich die Versicherungsprämien bei E-Autos bis zu 22 Prozent günstiger als die für vergleichbare Verbrenner.
Grösste Unterschiede bei Hyundai im städtischen Tessin
Comparis hat die Versicherungsprämien von 6 Elektroautos und 6 vergleichbaren Verbrennermodellen untersucht (vgl. Methodik). Der grösste Preisunterschied zeigte sich bei Junglenkerinnen in städtischen Regionen im Tessin bei der Automarke Hyundai. Hier betrug die mittlere Versicherungsprämie für den Hyundai Kona Electric (Neupreis 44’754 Franken) pro Jahr 1’966 Franken. Für das leicht günstigere Verbrenner-Pendent Hyundai Kona 2.0 (Neupreis 43’166 Franken) kostete die Versicherung hingegen satte 2’530 Franken. Das entspricht einer Differenz von 564 Franken im Jahr oder einem Prämienplus von 29 Prozent für die Halterinnen des Verbrennerautos.
In der Stadt Zürich zahlen Junglenkerinnen bei der Marke Hyundai 1’644 Franken für das E-Modell und 2’091 Franken für den Verbrenner. Das entspricht einem Prämienunterschied von 447 Franken bzw. einem Aufschlag von 27 Prozent. Das war zugleich der grösste beobachtete Prämienunterschied in Zürich für Fahrzeughalterinnen im Alter von 20 Jahren.
In der Stadt Genf betragen die entsprechenden Prämien 1’781 Franken für das E-Modell und 2’261 Franken für das Verbrennermodell (Differenz von 480 Franken bzw. Aufschlag von 27 Prozent). Auch für Genf entspricht das dem grössten beobachteten Prämienunterschied für das entsprechende Lenkerprofil.
Im besten Fall 5’640 Franken weniger Prämien in 10 Jahren
Im Schnitt beträgt die Haltedauer der in der Schweiz zugelassenen Autos gemäss Auto Schweiz knapp 10 Jahre. Im besten Fall könnten also 5’640 Franken an Versicherungsprämien gespart werden. Das gilt für einen Hyundai-Stromer gegenüber einem Hyundai-Verbrenner.
Regionale Unterschiede
Prämienunterschiede gibt es auch zwischen Regionen. Bei den untersuchten 12 Fahrzeugen und 4 Lenkerprofilen (Geschlecht/Alter) zahlt man in städtischen Gebieten des Kantons Tessin sowie in den Städten Genf und Lausanne tendenziell höhere Autoversicherungsprämien gegenüber den verglichenen städtischen Regionen der Deutschschweiz.
Junglenkende zahlen mehr
Unabhängig vom Fahrzeugtyp gilt: «Wegen der noch fehlenden Fahrerfahrung bezahlen Junglenkende höhere Versicherungsprämien als ältere Personen, die schon lange im Besitz des Führerausweises sind», sagt Comparis-Mobilitätsexperte Sandro Spaeth.
Die Junglenkerinnen zahlen gegenüber den Lenkerinnen mit mehr Fahrerfahrung selbst bei der günstigsten E-Auto-Versicherungsvariante deutlich mehr Prämie pro Jahr (20 Jahre, Mini, Bern; 1’221 Franken; 30 Jahre, Mini, Bern, 715 Franken). Dasselbe gilt für Junglenker (20 Jahre, Mini, Bern, 1’221 Franken; 30 Jahre, Mini, Bern, 711 Franken).
Geschlecht hat vergleichsweise geringen Effekt auf Prämie
Der Effekt des Geschlechts erwies sich als deutlich geringer als Effekte von geografischer Region, Alter der Fahrzeuglenkenden und Automodell. «Diese Beobachtung hat überrascht, wird doch der Geschlechterunterschied in anderen Fahrzeugversicherungsvergleichen oft prägnant hervorgehoben», sagt Spaeth. Als Begründung für die höheren Prämien bei Männern wird laut Spaeth häufig ein mit dem Fahrverhalten in Verbindung stehendes höheres Unfallrisiko angeführt.
Kleinstes Sparpotenzial bei Mini im städtischen Tessin
Das kleinste Sparpotenzial ergibt sich für etablierte Lenkerinnen aus städtischen Gebieten im Tessin und der Automarke Mini. Während die Prämie für das E-Fahrzeug (Neupreis 36’490 Franken) 935 Franken beträgt, kostet jene für das Verbrennermodell (Neupreis 35’831 Franken) 1’048 Franken. Das entspricht einer Differenz von 113 Franken im Jahr oder einem Prämienplus von 12 Prozent.
In Zürich zahlen Frauen mit Fahrerfahrung beim Mini 779 Franken für das elektrische Modell und 899 Franken für das Verbrennermodell (Prämienunterschied von 120 Franken bzw. Aufschlag von 15 Prozent). Das war zugleich der kleinste beobachtete Prämienunterschied in Zürich für dieses Lenkerprofil.
In Genf betragen die Prämien für eine Fahrzeughalterin im Alter von 30 Jahren beim E-Mini 830 Franken und 960 Franken für das Verbrennermodell. Das entspricht einem Prämienunterschied von 130 Franken bzw. einem Aufschlag von 16 Prozent. Auch für Genf entspricht das dem kleinsten beobachteten Prämienunterschied für erfahrene Lenkerinnen.
Hochentwickelte Technologie führt zu hohen Schadenssummen
Dass die Versicherungsprämien für die in der Regel teureren Elektroautos günstiger ausfallen, mag erstaunen: «Nach einem Schaden mit dem E-Auto ist der für eine Versicherung zu tragende Betrag oft sogar höher als bei Verbrennern. Das liegt an der E-Auto-Technologie und an den teuren Batterien», sagt Spaeth. In der Branche herrscht Uneinigkeit, ob mit allen Fahrhilfen und Sensoren ausgerüstete E- Fahrzeuge weniger verunfallen.
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Pressekontakt:
Sandro Spaeth
Experte für Mobilität und Reisen
Telefon: 044 360 34 32
E-Mail: media@comparis.ch
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