Preise für Ferienwohnungen explodieren
News von Comparis.ch AG
25.01.2024, Laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex haben sich im Dezember 2023 die Preise für
Alltagsgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,9 Prozent erhöht. Gegenüber
dem November sind die Preise um 0,1 Prozent gestiegen. Neben den Preisen für Parahotellerie (plus
22,4 Prozent*) und Luftverkehr (plus 6,4 Prozent*) sind auch die Ticketpreise beim öffentlichen
Verkehr gestiegen (plus 3,6 Prozent*). «Die Preise für Ferienwohnungen sind im Dezember förmlich
explodiert, weil der Bedarf an Ferienwohnungen trotz gestiegener Preise deutlich höher war als das
vorhandene Angebot», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.
Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH misst die gefühlte Inflation der Konsumentinnen und Konsumenten. Dazu wird ausschliesslich die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern wie zum Beispiel Lebensmitteln, Medikamenten oder Kleidung betrachtet. Die Teuerungsrate wird damit um Mieten oder andere dauerhafte Güter bereinigt.
Laut dem Comparis- Konsumentenpreisindex sind im Dezember 2023 die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,9 Prozent gestiegen. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg um 1,7 Prozent*.
Gegenüber November 2023 sind die Preise im Schweizer Comparis-Warenkorb gestiegen, nämlich um 0,1 Prozent (LIK: unverändert*). Im Monat zuvor waren die Kosten für Alltagsgüter um 0,8 Prozent gesunken (LIK: minus 0,2 Prozent*).
Der Franken hat sich im Dezember gegenüber dem Euro und dem US- Dollar weiter aufgewertet und Importwaren wie etwa Treibstoff und Heizöl vergünstigt. Jedoch mussten Konsumierende deutlich mehr für Ferienunterkünfte ausgeben. Während die Hotelpreise um 2,5 Prozent* anstiegen, hat sich die Parahotellerie (also die Ferienwohnungen) um 22,4 Prozent* verteuert. «Die Preise für Ferienwohnungen sind im Dezember förmlich explodiert. Zwar waren sprunghafte Anstiege auch schon im letzten Dezember zu beobachten, jedoch sind die Preise gegenüber dem Vorjahr um satte 11 Prozent* gestiegen, weil der Bedarf an Ferienwohnungen trotz gestiegener Preise deutlich höher war als das vorhandene Angebot. Die Preise für Ferienwohnungen unterliegen starken saisonalen Schwankungen. Die Konsumierenden scheinen die höheren Preise bereitwillig zu akzeptieren», sagt Renkert.
Stärkster Preisanstieg gegenüber Vormonat
Neben gestiegenen Preisen in der Parahotellerie müssen Konsumierende auch mehr Geld für Luftverkehr bezahlen – die Preise sind im Dezember um 6,4 Prozent* gestiegen (November: minus 2,2 Prozent*). «Das Passagieraufkommen im Flugverkehr erreichte im Dezember neue Spitzenwerte und lag höher als vor der Corona-Pandemie. Eine verstärkte Nachfrage trifft auf reduzierte Kapazitäten, da Lieferkettenprobleme für Verzögerungen in der Produktion neuer Flugzeuge und neuer Ersatzteile sorgen. Auch mit steigenden Arbeitskosten und Fachkräftemangel sind die Fluggesellschaften konfrontiert. Das führt zu steigenden Flugpreisen», erklärt Renkert.
Weiter unter den Top 5 der am stärksten verteuerten Güter sind sonstige Dienstleistungen für Individualverkehr (plus 5,3 Prozent*), Konfitüren und Bienenhonig (plus 4,7 Prozent*) sowie Margarine, Speisefette und -öle (plus 3,9 Prozent*).
Zugfahren ist im Dezember deutlich teurer geworden
Die Preise für den öffentlichen Verkehr erhöhten sich im Dezember um 3,6 Prozent* gegenüber dem Vormonat. Die Ankündigung der ersten Preiserhöhung seit 7 Jahren erfolgte durch Alliance Swisspass, Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs und Zusammenschluss von Transportunternehmen, bereits im Frühling. Begründet wurde die Preiserhöhung durch ein erweitertes Angebot sowie gestiegene Lohn-, Unterhalts- und Energiekosten. Auch die Ankündigung des Bundes, für das neue Jahr weniger Mittel für Abgeltungen im regionalen Personenverkehr bereitzustellen, hat nach eigenen Angaben zu dieser Erhöhung beigetragen.
«Die Erhöhung der Bahntarife führte schon im Sommer zu Diskussionen mit dem Preisüberwacher über den angemessenen Preis. Nach seiner Auffassung sollte der Preis bei (theoretischer) halber Auslastung die Betriebskosten nicht überschreiten, um nicht als missbräuchlich zu gelten», erklärt Renkert. «Wo auch immer die tolerierte Preisgrenze liegt, mindert die Erhöhung in jedem Fall die umweltfreundlichen Verkehrsalternativen derzeit beträchtlich», so Renkert weiter.
Stärkste Preisrückgänge im Vergleich zum Vormonat
Im Dezember sind einige Produkte günstiger geworden. So bezahlten Konsumentinnen und Konsumenten etwa für Speiseeis 7,6 Prozent* weniger als noch im November. Auch Pauschalreisen wurden günstiger, nämlich um 4,6 Prozent*.
Weiter sanken die Preise für Schaumwein (Detailhandel) (minus 4,5 Prozent*), Kaffee (Detailhandel) (minus 3,5 Prozent*) sowie Treibstoff (minus 3,4 Prozent*).
Schweiz liegt bei Teuerung im europäischen Vergleich weit hinten
Der Blick über die Landesgrenze hinaus zeigt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Teuerung in der Schweiz tiefer als in der Eurozone. Gemäss Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Preise in diesem Zeitraum in den Euroländern um 2,9 Prozent gestiegen. Im Dezember lag die Inflationsrate bei 0,2 Prozent.
Höchste Teuerung bei Einpersonenhaushalten ab 65 Jahren
Die höchste Teuerung erlebten in den letzten 12 Monaten Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Allerdings wurde für sie das Leben im Dezember verglichen mit dem Vormonat günstiger, mit einem Minus von 0,1 Prozent.
Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Paare unter 65 Jahren ohne Kinder prozentual am wenigsten von der Teuerung. Mit einem Indexstand von 106,6 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 1,8 Prozent betragen.
Haushalte in der tiefsten Einkommensklasse spüren die Inflation am meisten
Betrachtet man das Einkommen, hat sich das Leben im Vergleich zum Vorjahr für die tiefste Einkommensklasse am stärksten verteuert. Der Konsumentenpreisindex ist für diese Klasse um 2,0 Prozent gestiegen. Im Dezember lag die Teuerung bei minus 0,1 Prozent.
Am schwächsten von der Teuerung betroffen war die mittlere bis hohe Einkommensklasse. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für sie um 1,8 Prozent gestiegen. Im vergangenen Monat wurde der Konsum für die mittlere bis hohe Einkommensklasse um 0,2 Prozent teurer.
Höchste Teuerung in der Deutschschweiz und rätoromanischen Schweiz
Unterteilt nach Sprachregionen ergibt sich folgendes Bild: Die Deutschschweiz und die rätoromanische Schweiz verzeichneten mit plus 1,9 Prozent die höchste Teuerung im Vergleich zum Vorjahr. Im Dezember stieg das Preisniveau gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent.
Die vergleichsweise tiefste Teuerung gegenüber dem Vorjahr hatte die italienische Schweiz mit plus 1,7 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat blieb im Dezember das Preisniveau nahezu unverändert.
Weitere Informationen:
Dirk Renkert
Finanz-Experte
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail: media@comparis.ch
comparis.ch/hypoplus
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Über Comparis.ch AG:
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Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler.
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