Schweizer Arbeitsmarkt 2023 auf dem Weg zur Normalisierung


Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

News von Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

09.01.2024, Bern - Das SECO hat am 9. Januar 2024 die neusten Zahlen zum Schweizer Arbeitsmarkt im Jahr 2023 publiziert. Aufgrund der schwächeren konjunkturellen Entwicklung setzte sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit 2023 nur bis im Frühjahr fort. Seither steigt die Arbeitslosigkeit – ausgehend von einem historisch sehr tiefen Niveau – leicht an. Für das Berichtsjahr 2023 resultiert eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 2%, was einer Abnahme um 0,2 Prozentpunkte gegenüber 2022 (2,2%) entspricht. Gleichzeitig verzeichnet die Arbeitslosenversicherung einen Einnahmenüberschuss von 2,79 Mrd. Franken.

Trotz einer leicht nachlassenden Arbeitskräftenachfrage, vermelden nach wie vor viele Unternehmen Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Fachkräften. Während die konjunkturell bedingte Knappheit etwas abnehmen dürfte, bleiben strukturelle Ursachen der Fachkräfteknappheit relevant. So verlassen aktuell mehr Personen in der Schweiz den Arbeitsmarkt durch Pensionierung, als junge Arbeitskräfte neu auf den Arbeitsmarkt gelangen. Die Erwerbsbeteiligung liegt in der Schweiz im internationalen Vergleich sehr hoch und sie stieg seit 2010 weiter an. Massgeblich für eine hohe Erwerbspartizipation sind gute Rahmenbedingungen, damit sich die Arbeitnehmenden an veränderte Bedingungen im Arbeitsmarkt anpassen können und dass sie motiviert bleiben, ihre Arbeitskraft anzubieten.

Rückblick Arbeitslosigkeit 2023: tiefster Wert seit 2001

Die positive Arbeitsmarktentwicklung des Vorjahres setzte sich zu Beginn des Jahres noch fort, bevor ab März 2023 eine allmähliche Normalisierung eintrat. Die saisonkorrigierte Arbeitslosenquote erhöhte sich im Jahresverlauf moderat von 1,9% (Januar 2023) auf 2,2% (Dezember 2023). Die Arbeitslosenquote im Jahr 2023 betrug insgesamt 2,0%, was dem tiefsten Wert seit 2001 entspricht. Der Umfang der ausbezahlten Kurzarbeitsentschädigung (KAE) entwickelte sich gegenüber dem Vorjahr weiter deutlich zurück. Solch niedrige Werte wurden zuletzt vor Beginn der Covid-19-Krise erzielt.

Die Arbeitslosenzahl für 2023 beläuft sich im Jahresdurchschnitt auf 93’536 Personen und liegt damit um 6’041 Personen (-6,1%) tiefer als 2022. Ab Januar ging die Zahl der registrierten Arbeitslosen kontinuierlich zurück, ausgehend von einem mit Blick auf die letzten Jahre bereits unterdurchschnittlichen Anfangsniveau (100’776 Personen). Im Juli erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen erstmals im Jahresverlauf wieder, dies einerseits als Folge der Trendwende und andererseits auch aus saisonalen Gründen. Mit 106'859 lag die Arbeitslosenzahl Ende Dezember 2023 um 9’918 bzw. um 10,2% über dem Wert von Dezember 2022.

Die Anzahl der Stellensuchenden liegt im Jahresdurchschnitt 2023 bei 160’087 und damit ebenfalls deutlich unter dem Durchschnittswert aus dem Vorjahr (-15’462/-8,8%). Die monatlichen Zahlen der Stellensuchenden entwickelten sich 2023 ähnlich wie die Arbeitslosenzahlen. Ende Dezember 2023 lag die Zahl der Stellensuchenden mit 176’979 um 9’075 bzw. um 5,4% höher als ein Jahr zuvor.

Für das Berichtsjahr 2023 resultiert im Durchschnitt eine Arbeitslosenquote von 2,0%, was einer Abnahme um 0,2 Prozentpunkte gegenüber 2022 (2,2%) entspricht. Dabei handelt es sich um die tiefste Arbeitslosenquote seit über 20 Jahren. 2001 wurde zuletzt mit 1,7% eine tiefere Arbeitslosenquote ausgewiesen. Die Jugendarbeitslosenquote (15- bis 24-Jährige) liegt mit einem Jahresdurchschnittswert von 2,0% genau gleich hoch wie im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote der älteren Arbeitnehmenden (50- bis 64-Jährige) hat mit einem Jahresdurchschnitt von 1,9% abgenommen (-0,3 Prozentpunkte gegenüber 2022).

Bisher wurde für das Jahr 2023 KAE in der Höhe von rund 50 Mio. CHF ausbezahlt, was im Vergleich zum Vorjahr mit Ausgaben von 384 Mio. CHF einer markanten Reduktion und wieder ungefähr den Zahlen vor der Corona-Pandemie entspricht. Ausgehend von 3’289 Arbeitnehmenden (228 Betriebe), für die im Januar 2023 KAE ausbezahlt wurde, hat sich die Beanspruchung der KAE in der ersten Jahreshälfte sukzessive verringert. Im Oktober 2023 (aktuellster verfügbarer Monat) wurde bisher für 2’635 Arbeitnehmende (97 Betriebe) KAE abgerechnet. Diese Werte dürften noch leicht ansteigen, da die Unternehmen drei Monate Zeit haben, um ihre Abrechnungen einzureichen. Gemessen an den Voranmeldungen für KAE dürfte in der zweiten Jahreshälfte 2023 wieder etwas mehr KAE beansprucht werden als im Sommer, dies insgesamt jedoch weiterhin auf moderatem Niveau.

Arbeitslosenversicherung mit Einnahmenüberschuss

Der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung wird das Rechnungsjahr 2023 gemäss aktuellen Schätzungen bei einem Gesamtertrag von 9,18 Mrd. Franken (2022: 9,64 Mrd.) und einem Gesamtaufwand von 6,39 Mrd. Franken (2022: 7,33 Mrd.) mit einem Einnahmenüberschuss von 2,79 Mrd. Franken (2022: Einnahmenüberschuss 2,31 Mrd.) abschliessen.

Die Haupteinnahmen bestehen unter anderem aus den Beiträgen der Versicherten und Arbeitgeber von 7,89 Mrd. Franken (2022: 7,94 Mrd.) und dem COVID-19-Bundesbeitrag, speziell für die Nachzahlungen des Ferien- und Feiertagsanteils auf Kurzarbeitsentschädigungen von 0,53 Mrd. Franken (2022: 0,90 Mrd.). Die Hauptausgaben beinhalten die Arbeitslosenentschädigungen, die sich 2023 auf 4,28 Mrd. Franken beliefen (2022: 4,79 Mrd.), sowie Kurzarbeitsentschädigungen von 0,58 Mrd. Franken (2022: 0,90 Mrd.).

Arbeitslosigkeit: Kennzahlen für Dezember 2023

Registrierte Arbeitslosigkeit im Dezember 2023: Gemäss den Erhebungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) waren Ende Dezember 2023 106’859 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 8’848 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg damit von 2,1% im November 2023 auf 2,3% im Berichtsmonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 9’918 Personen (+10,2%). Jugendarbeitslosigkeit im Dezember 2023: Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) erhöhte sich um 350 Personen (+3,7%) auf 9’902. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einer Zunahme um 1’129 Personen (+12,9%).

Arbeitslose 50-64 Jahre im Dezember 2023: Die Anzahl der Arbeitslosen 50-64 Jahre erhöhte sich um 2’463 Personen (+8,9%) auf 30’124. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einer Zunahme um 901 Personen (+3,1%).

Stellensuchende im Dezember 2023: Insgesamt wurden 176’979 Stellensuchende registriert, 8’081 mehr als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode erhöhte sich diese Zahl damit um 9’075 Personen (+5,4%).

Gemeldete offene Stellen im Dezember 2023: Auf den 1. Juli 2018 wurde die Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 8% schweizweit eingeführt, seit 1. Januar 2020 gilt ein Schwellenwert von 5%. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen verringerte sich im Dezember um 4’588 auf 35’380 Stellen. Von den 35’380 Stellen unterlagen 20’921 Stellen der Meldepflicht.

Abgerechnete Kurzarbeit im Oktober 2023: Im Oktober 2023 waren 2’635 Personen von Kurzarbeit betroffen, 1’023 Personen weniger (-28,0%) als im Vormonat. Die Anzahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 45 Einheiten (-31,7%) auf 97. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 34’128 (-20,0%) auf 136’698 Stunden ab. In der entsprechenden Vorjahresperiode (Oktober 2022) waren 196‘046 Ausfallstunden registriert worden, welche sich auf 3’887 Personen in 273 Betrieben verteilt hatten.

Aussteuerungen im Oktober 2023: Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief sich die Zahl der Personen, welche ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats Oktober 2023 ausgeschöpft hatten, auf 1’812 Personen.


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Antje Baertschi
Leiterin Kommunikation und Mediensprecherin
SECO
Tel. +41 58 463 52 75

Fabian Maienfisch
Stv. Leiter Kommunikation und Mediensprecher
SECO
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--- ENDE Artikel Schweizer Arbeitsmarkt 2023 auf dem Weg zur Normalisierung ---

Über Staatssekretariat für Wirtschaft SECO:
Das SECO ist das Kompetenzzentrum des Bundes für alle Kernfragen der Wirtschaftspolitik. Sein Ziel ist es, für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu sorgen. Dafür schafft es die nötigen ordnungs- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.

Arbeitgebende und Arbeitnehmende sollen von einer wachstumsorientierten Politik, vom Abbau von Handelshemmnissen und von der Senkung der hohen Preise in der Schweiz profitieren.

Quellen:
Aktuellenews    HELP.ch   Schweizerische Eidgenossenschaft


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