TCS-Barometer Elektromobilität 2023: Ladeinfrastruktur bremst Trend zu Elektroautos
News von Touring Club Schweiz (TCS)
22.11.2023, Die Bereitschaft zum Kauf eines Elektroautos ist bei einem grossen Teil der Bevölkerung nach wie vor
vorhanden, allerdings nicht mehr in dem Ausmass wie in den vergangenen Jahren. Für den Kauf
eines E-Autos entscheiden sich jene, die das Klima schonen wollen und zuhause über eine
Lademöglichkeit verfügen. Die wichtigsten Argumente gegen einen Kauf sind Preis und
Ladeinfrastruktur. Das zeigt der fünfte E-Barometer, die jährliche repräsentative Studie des TCS zur
Elektromobilität, welche in Zusammenarbeit mit gfs.bern durchgeführt wird.
Für immer mehr Befragte ist das Fehlen einer Ladestation zuhause der Grund, weshalb sie vom Kauf eines Elektroautos absehen (65 Prozent, +3). Die Studie zeigt zudem, dass trotz einem leichten Rückgang die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer weiterhin dafür ist, dass die Behörden generell Ladestationen mit Subventionen fördern (55 Prozent, -2). Auch ein Steuerabzug für emissionsarme Fahrzeuge wird wie bereits im Vorjahr weiterhin befürwortet (56 Prozent, -5), allerdings ist in diesem Fall die Zustimmung stärker rückläufig.
Gemäss Studie verfügen über die Hälfte der befragten Elektroautobesitzer über einen eigenen Parkplatz, eine Garage oder einen Einstellplatz mit einem Stromanschluss (53 Prozent). 36 Prozent verfügen über eine Ladestation zur exklusiven Nutzung. 23 Prozent nutzen öffentlich zugängliche Ladestationen in unmittelbarer Nähe ihres Hauses, während 12 Prozent über keine entsprechende Möglichkeit verfügen. 14 Prozent können ihr Elektroauto am Arbeitsplatz laden.
Praktische Überlegungen statt Idealismus
Der wichtigste Grund, ein Elektroauto zu kaufen ist nach wie vor die Nachhaltigkeit bzw. die klimaschonende CO2-Bilanz (47 Prozent). Allerdings hat dieser Faktor gegenüber dem Vorjahr an Relevanz verloren (-6 Prozent). Die wichtigsten Gründe gegen den Kauf eines Elektroautos sind der Preis (41 Prozent, +1) sowie die Zweifel daran, ob genügend Ladestationen verfügbar sind (34 Prozent, +1). Die Reichweite von Elektroautos hat als Kaufkriterium an Bedeutung verloren (34 Prozent, -1).
Grundsätzlich spielen für Schweizerinnen und Schweizer bei der künftigen Wahl ihres Fortbewegungsmittels alltagspraktische Überlegungen gegenüber idealistischen Motiven eine wichtigere Rolle, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Gefragt sind auf die jeweilige Situation angepasste Verkehrsmittel, dabei nimmt die geplante Nutzung elektrisch angetriebener Fahrzeuge ab (-7 Prozent) und diejenige des öffentlichen Verkehrs zu (+4 Prozent). Die Befragten geben an, sowohl reine Elektroautos (-1 Prozent) als auch Plug-In Hybride (-2 Prozent) in Zukunft leicht weniger, aber weiterhin auf stabilem Niveau nutzen zu wollen. Eine Mehrheit von 54 Prozent findet den Trend zu Kleinfahrzeugen wie E-Scootern eher oder sogar sehr schlecht. 38 Prozent sind gegenüber dem Trend positiv eingestellt.
Treibstoff- und Strompreise: Kaum Einfluss auf Kaufentscheid und Mobilitätsverhalten
Gemäss E- Barometer-Studie haben die anhaltende Stromknappheit und die damit verbundenen steigenden Stromkosten kaum Einfluss auf die Bereitschaft, ein Elektroauto zu kaufen. Nur gerade 11 Prozent der Befragten gaben an, wegen Stromknappheit bzw. steigender Strompreise den Kauf eines Elektroautos aufzuschieben. Für fast vier Fünftel der Befragten (78 Prozent, +5) haben die steigenden Preise für Energie und Treibstoff weiterhin keinen Einfluss auf ihr Verhalten oder ihre Entscheidungen.
Elektroauto einfach erklärt:
Infos zur Studie:
Die Ergebnisse des TCS-Barometer Elektromobilität basieren auf einer schweizweiten Befragung von 1004 Einwohnerinnen und Einwohnern ab 18 Jahren. Die Teilnehmenden wurden aus dem Onlinepanel polittrends.ch des Forschungsinstituts gfs.bern rekrutiert. Die Repräsentativität der Daten wurde durch Quotierung und Gewichtungsverfahren sichergestellt. Die Befragung wurde vom 10. bis zum 19. Oktober 2023 durchgeführt.
Mehr Infos zur Studie finden Sie
Pressekontakt:
Jonas Montani, Mediensprecher TCS
Tel. 058 827 34 03 |
pressetcs.ch | flickr.com
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Über Touring Club Suisse (TCS):
Alle 70 Sekunden erfolgt eine Hilfeleistung. 200 Patrouilleure sind jährlich mit etwa 359'000 Einsätzen auf Schweizer Strassen unterwegs und ermöglichen in mehr als 80 % der Fälle eine sofortige Weiterfahrt. Die ETI-Zentrale organisiert jährlich etwa 57'000 Hilfeleistungen, darunter 3200 medizinische Abklärungen und über 1200 Repatriierungen. Die TCS Swiss Ambulance Rescue ist der grösste private Akteur für Rettungsdienst und Krankentransport in der Schweiz mit 50 Fahrzeugen, 17 Logistikbasen und über 35'000 Einsätzen pro Jahr. Die Rechtsschutz-Büros bearbeiten 42'000 Fälle und geben rund 10’000 Rechtsauskünfte. Seit 1908 setzt sich der TCS für die Verkehrssicherheit in der Schweiz ein, indem er Lehrmittel, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen entwickelt, Mobilitätsinfrastrukturen testet und Behörden berät.
Der TCS verteilt jedes Jahr rund 110'000 Leuchtgürtel und 90'000 Leuchtwesten an Kinder, damit auch ihre Mobilität sicher ist. 42’000 Teilnehmende zur Aus- und Weiterbildung zählen die Fahrzentren in allen Kategorien von Fahrzeugen jährlich. Mit 33 Plätzen und rund 950'000 Logiernächten ist der TCS der grösste Campinganbieter der Schweiz. Die Mobilitätsakademie des TCS beforscht und gestaltet die Transformationen im Verkehr, wie die vertikale Mobilität der Drohnen oder die geteilte Mobilität, etwa mit den 400 elektrischen Lastenvelos «carvelo» und 40’000 Nutzenden. Der TCS ist Mitunterzeichner der Roadmap Elektromobilität 2025.
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